So lief der SEO-Contest 2021

Nach “SandstrandSEO” im Jahr 2020 waren wir auch 2021 wieder beim SEO-Contest von seo-vergleich.de am Start. Das Keyword diesmal: Contentbär. Unser Team diesmal: jung und unerfahren, aber hochmotiviert.

Turbulente fünf Wochen liegen hinter uns. Nach Platz 2 im letzten Jahr kamen wir beim diesjährigen Wettbewerb als 16. ins Ziel. Was sind die Gründe dafür?

Viele Feiertage im Verlauf des Wettbewerbs, Pfingstferien, Kollegen im Urlaub? Nein, solche einfachen Ausreden lassen wir natürlich nicht gelten. Und wie siehts mit dem Google Core Update June 2021 aus, das kurz vor dem ersten Stichtag ausgerollt wurde? Hatte sicher Auswirkungen auf die Rankings. Betrifft aber alle Teilnehmer gleich.

Also, konzentrieren wir uns bei der Spurensuche auf uns selbst – auf unsere Herangehensweise an den Wettbewerb, unsere Maßnahmen auf herbe Rückschläge und lehrreiche Erkenntnisse für unser Team.

Worum ging’s beim SEO-Contest nochmal?

Ziel des Wettbewerbs war es, mit der teilnehmenden Website zum Keyword „Contentbär“ möglichst weit oben bei Google zu ranken. Fünf intensive Wochen lang traten über 90 Teilnehmer gegeneinander an. Mit kreativem Content, ausgefuchstem Linkbuilding und einer Portion Glück wollten sie sich den Sieg sichern. Neben ausgewiesenen Experten in der Kategorie “SEO-Dienstleister” waren zum ersten Mal auch Nicht-SEO-Dienstleister zugelassen, die rund ein Drittel des Teilnehmerfelds ausmachten. Darunter waren einige kreative Domains vertreten – hier die (kuriose) Top 3 des finalen Rankings:

  • Platz 1: tierpraeparator.de
  • Platz 2: azubishop24.de
  • Platz 3: kreuzfahrten-und-weltreisen.de

Alles klar, oder?

Fokussieren wir uns auf die SEO-Dienstleister und analysieren den Verlauf des SEO-Contests 2021 aus unserer Sicht.

Starke Domain Authority als Indikator für Erfolg

Jeder Teilnehmer geht mit einer Website ins Rennen: Von neu angelegter Domain (zum Beispiel contentbaer-vergleich.de) über große Marketingagentur (sumax.de) bis One-Man-Show (andreschaeferseo.de). Die Startbedingungen sind also nicht für alle gleich. Das ist Teil des Wettbewerbs.

Es ist aber vor allem auch eine Erklärung für den Ausgang des Wettbewerbs. Im finalen Ranking hatten 13 der 15 vor BOMT platzierten Konkurrenten eine höhere Domain Authority. Zufall? Wohl kaum. Viel eher ein ebenso naheliegender wie eindeutiger Indikator für eine Top-Platzierung.

Ranking des SEO-Contests & Domain Authority – gibt es einen Zusammenhang?

Die Domain Authority des SEO-Tool-Anbieters moz ist ein Score, der die Autorität einer Website im Verhältnis zu anderen Websites berechnet. Dabei wird berücksichtigt wie oft eine Domain auf den SERPS ausgespielt wird. Weitere Infos dazu hier.

Aus der Analyse der Domain Authority wird für uns klar, dass wir mit unserem Blog quasi “außen vor” waren. Wir betreiben ihn nur spartanisch und es sind kaum Inhalte drauf. Im Vergleich dazu haben große Marketingagenturen und renommierte SEO-Dienstleister natürlich einen enormen Startvorteil.

Aber: Die beiden anderen Teilnehmer mit einer niedrigeren Domain Authority als BOMT zeigen, dass es möglich ist, auch mit einer Domain hoch zu ranken, die weniger Content zu bieten hat. In diesem Fall waren das zwei neu angelegte Websites: contentbär-vergleich.de und content-baer.de. Glückwunsch, Kollegen! Ausnahmen bestätigen die Regel. Oder so.

Das technische Setup der Website muss stimmen

Unsere Startbedingungen waren in diesem Jahr nicht ganz optimal. Bomt.io ist eine vergleichsweise junge Domain. Ihre KPIs wie Trust, Traffic oder Backlinkprofil sind überschaubar. Aber: Letztes Jahr waren wir mit derselben Domain am Start – und haben sensationell den zweiten Platz gewonnen.

Dieses Jahr legten wir mit einem neuen Team los – und starteten etwas holprig: Technische Probleme, die Seite konnte zwischenzeitlich nicht geladen werden und der Content war ziemlich unstrukturiert. Mit einem kleinen “Relaunch” eine Woche nach Beginn des Contests konnten wir die gröbsten Probleme beseitigen. Wir hatten die URL auf bomt.io/contentbaer verkürzt, unseren Content besser strukturiert und die Fehler beim Zugriff auf die Website behoben.

Einige technische Hürden blieben aber:

  • WordPress-Version veraltet
  • Yoast Plugin funktioniert nicht richtig
  • FAQ konnte nicht als structured data dargestellt werden
  • Performance-Probleme bei der Ladegeschwindigkeit der Website

Und das als Digitalagentur. Ups. Aber wir sind ja auch keine WordPress-Agentur 😜

Letztes Jahr lief allerdings auch nicht alles rund und wir waren trotzdem erfolgreich.

Und auch dieses Jahr sah es zwischenzeitlich ja sehr vielversprechend aus…

Never Change a Running System – oder?

Wir produzierten fleißig Content, erstellten Social Media Accounts für unseren Contentbären Herbärt und bauten Backlinks auf. In der dritten Woche des Wettbewerbs waren wir konstant unter den fünf besten Platzierungen des Rankings zu finden (yeah!). Fünf Tage vor dem ersten Stichtag lagen wir sogar auf Platz 2 (wow!). Wir rankten als einziges Suchergebnis mit einem How To als Rich Snippet und schielten schon Richtung Platz 1. Wenn’s läuft, dann läuft’s. Dachten wir.

Doch dann kam alles anders. Es folgte: Der Crash. Plötzlich sind wir mit unserer Seite komplett aus dem Index geflogen. Wir waren unter Contentbär nicht mehr bei Google zu finden. Komplett weg. Nach einigen On- und Offpage-Optimierungen und der erneuten Indexierung tauchten wir immerhin wieder unter den Suchergebnissen auf – aber nur noch auf Seite 2.

Hinzu kommt, dass ausgerechnet am Wochenende vor dem ersten Stichtag das Google Core Update June 2021 ausgerollt wurde. Die Auswirkungen sind natürlich nicht eindeutig zu beurteilen. Fakt ist aber, dass wir in der Folge nicht mehr mit unserem How-To-Snippet rankten, was vorher einer unserer Erfolgsgaranten war. Dadurch, dass wir aus der ersten Google SERP geflogen sind, gingen uns natürlich auch positive Usersignale verloren, die wir vorher in Form von Traffic einsammeln konnten. 

Von diesem Crash hat sich unsere Contentbär-Seite nicht mehr erholt. Das Timing des Absturzes war denkbar ungünstig. Als es gut lief und wir weit oben rankten, sahen wir keinen Grund für radikale Veränderungen. Als wir abgestürzt sind, taten wir alles, um wieder nach oben zu kommen – doch es gelang uns nicht mehr. Die Konkurrenz war zu stark.

Learning: Auch wenn es gut läuft, den Status Quo ständig hinterfragen. Ausprobieren, optimieren und auch große Veränderungen nicht scheuen.

Content is King? Well…

Das Erstellen von ansprechendem Content war einer der Aspekte, die uns beim SEO-Contest am meisten Spaß gemacht haben. Wir erstellten Texte, Grafiken und Videos, ließen unseren Contentbären Herbärt als Erklärbär SEO-Begriffe erläutern und posteten jede Woche einen Rückblick über den Verlauf des Wettbewerbs. Dabei war unsere Maxime immer: Content is King. Was dem User gefällt, gefällt auch der Suchmaschine.

Video als Beispiel für Content, den wir für den SEO-Contest erstellt haben

Das hatte anfangs ja auch funktioniert. Je länger so ein Wettbewerb läuft, desto schwerer ist es allerdings, sich mit dem eigenen Content von den Konkurrenten abzuheben. Was funktioniert, wird kopiert. Deshalb: Statt immer die höchsten Qualitätsmaßstäbe an unseren Content anzulegen, hätte es wahrscheinlich gereicht, wenn wir uns stattdessen auf die Basics konzentriert hätten. Mehr gutes SEO, weniger ausgefeilten und kreativen Content.

Für die These spricht ein Blick auf die Website des Gewinners andreschaeferseo.de. Viel Text – wirklich sehr viel Text – viele Überschriften, viele Zwischenüberschriften, vier, fünf Bilder, ein eingebundenes YouTube-Video, that’s it. Ziemlich basic. Nichts gegen dich André, aber den Preis für den besten Content hättest du wahrscheinlich nicht bekommen 😉

Backlinks, Backlinks, Backlinks

Wenn also (offensichtlich) nicht der beste Content gewonnen hat, was hat bei den Gewinnern dann den Ausschlag für den Sieg gegeben?

Ziemlich sicher: Backlinks. Viele, starke Backlinks.

Vor langer Zeit, bevor es Suchmaschinen wie Google mit Super-Algorithmus und künstlicher Intelligenz gab, waren Verweise zwischen Webseiten das größte Pfand im World Wide Web. Auch heute noch sind Backlinks essentiell für das Rating einer Website. Wie man viele wertvolle Backlinks in kurzer Zeit aufbaut? Tja, Linkbuilding ist eine Wissenschaft für sich und eine der komplexesten Disziplinen im SEO-Kosmos.

Aufgrund der Schwierigkeit, in der Kürze der Zeit des SEO-Contests starke Backlinks aufzubauen, vertrauen viele Teilnehmer auf ein sogenanntes “Private Blog Network” (PBN). Das sind Webseiten, die oft über Jahre Traffic generiert und dadurch Trust im Netz gesammelt haben. Diese Webseiten werden dann mit passendem Content für die Zielseite bespielt und verweisen darauf.

Learning: Qualität geht hier definitiv vor Quantität. Fehler werden nicht verziehen, wer unsauber arbeitet bekommt die Quittung. Wer in puncto Content und Keywords auf den verweisenden Websites seine Hausaufgaben macht, wird durch die starken Backlinks eines gut gepflegten PBN weit nach oben gepusht.

Fazit

Letztes Jahr sah es so aus, als hätten wir eine Anleitung entwickelt, wie man einen SEO-Contest gewinnt. Aber SEO ist keine exakte Wissenschaft. SEO ist viel mehr Trial and Error. Und Erfahrungssache. 

Bei unserem jungen und unerfahrenen Team lief im Verlauf des SEO-Contests sicher nicht alles perfekt. Aber aus Niederlagen lernt man bekanntlich am meisten. Nächstes Jahr werden wir mit einem KPI Dashboard am Start sein, das einen Live-Überblick über Rankings, Keywords und den SEO-Impact der Contest Teilnehmer gibt. Wir werden uns damit wieder mehr auf BOMTs USP konzentrieren: Analyse, Monitoring und easy-going Online Marketing Dashboards.

Wir hatten viel Spaß bei der Sache, nehmen viele Erkenntnisse mit und freuen uns schon auf den SEO-Contest 2022! ❤️

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